Migrantenwohnheim „Easyapartment“: Bewohner zeigt Pistole und löst SEK-Einsatz aus

Bei einem einschlägig behördenbekannten Münchner Migrantenwohnheim in der Landwehrstraße 40 kam es am Freitagnachmittag zuerst durch rumänische Bewohner zu Ruhestörungen. Im Anschluss zeigte ein Beteiligter eine Waffe am Fenster, was zu einem größeren Polizeieinsatz mit 20 Streifen und einem SEK-Einsatz führte.

Seit Jahren kommt es durch Bewohner des Migrantenwohnheims „Easyapartment“ in der Münchner Innenstadt zu Ruhestörungen zu fast jeder Uhrzeit, unter dem besonders die unmittelbaren Anwohner leiden. So auch am Freitag, den 12. Mai 2023 gegen 13:30 Uhr, als aus Rumänien stammende Bewohner bei offenen Fenstern lautstark über den Hof schrien. Als sich ein Anwohner über den Lärm beschwerte, zeigt sich ein laut Polizei 21-jähriger rumänischer Staatsbürger mit einer Waffe am Fenster, die er offensichtlich zur Einschüchterung offen präsentierte. Ein weiterer Anwohner beobachtete die Szene und machte auch Fotos von dem Bewohner und der Waffe. Die alarmierte Polizei riegelte das Haus ab, konnte aber den Tatverdächtigen zunächst nicht antreffen, da dieser offensichtlich aus der entsprechenden Wohnung im dritten Stock des Innenhofes geflüchtet war. Da auch nicht klar war, ob es sich um eine scharfe Waffe handelt, wurde ein Sondereinsatzkommendo hinzugezogen und das Anwesen gesperrt und durchsucht. Die Landwehr-, Goethe- und Schillerstraße wurde dabei durch Polizeilkräfte abgeriegelt.

Laut Pressemitteilung des Polizeipräsidiums München vom 12.5.23 wurde der Verdächtige schließlich gegen 16:20 Uhr in einem Anwesen in der Landwehrstraße angetroffen. Dabei wurde eine Softairwaffe sichergestellt. Der wohnsitzlose 21-jährige wurde, nach einer Identitätsfeststellung, wieder freigelassen.

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich einige Jahre zuvor im Juni 2019, ebenfalls mit einen rumänischen Staatsangehörigen als Beschuldigten, im Innenhof des „Easyapartments“. Ein Bewohner des Migrantenwohnheims beschoss, ohne ersichtlichen Grund, einen Anwohner eines Nachbarhauses auf dessen Balkon. Die hinzugezogene Polizei stürmte das Apartment im zweiten Stock und konnte die weggeworfene Tatwaffe auf dem Dach eines Nebengebäudes sicherstellen. Es handelte sich ebenfalls um eine Softair-Waffe. Die Staatsanwaltschaft München stellte das Verfahren (Az 236 Js 165372/19) am 18.7.2019 ein, unter anderem mit der Begründung, der Beschuldigte habe selbst angegeben, gar nicht auf den Geschädigten geschossen zu haben, sondern „nur“ auf das Geländer seines Balkons.

Das „Easyapartment“ ist seit Jahren bei Polizei, Staatsanwaltschaft, Anwohnern und auch diversen Behörden der Stadt München einschlägig bekannt. Nicht nur wegen unzähliger Ruhestörungen und anderen Delikten wie Beleidigungen, Bedrohungen oder versuchten Körperverletzungen. Bereits vor über 10 Jahren hatte die Presse im Rahmen der Berichterstattung über sog. „Armutshäuser“ über die Zustände dort und in einem anderen früheren Wohnheimen desselben Betreibers berichtet (eine Überschrift in der Süddeutschen Zeitung lautete damals „Üble Abzocke“). Schon damals wurde das Haus in einer Liste des behördeninternenen Arbeitskreises „Prekäre Wohnverhältnisse“ der Stadt München beim Sozialreferat geführt.

Schon vor sehr vielen Jahren hat sich in der Gegend unter Anwohnern und Geschäftsleuten herumgesprochen, dass dort südosteuropäische Prostituierte ihre Dienste anbieten. Nicht zu übersehen sind bis heute in der Landwehrstraße – wie früher auch im Hof des „Easyapartments“ – die Luxuskarossen der zumeist rumänischen und bulgarischen Zuhälter. Auch der zuständigen Polizeiinspektion 14 sowie dem Sozialbürgerhaus München-Mitte war dies nicht verborgen geblieben. Erst sehr spät, im Dezember 2020, entschloss sich die Staatsanwaltschaft München, die zuvor alle Strafanträge von Anwohnern gegen Bewohner des „Easyapartment“ mit teilweise sehr fragwürdigen Begründungen einstellte, zu einer großangelegten Razzia im „Easyapartment“. Laut Pressemitteilung des Polizeipräsidiums München und Berichten in der Münchner Abendzeitung am 11./12.12.20 („Geheimes Bordell im Bahnhofsviertel entdeckt“) wurden dabei 13 Personen im Alter von 19 bis 41 Jahren angetroffen, auch der hinzugezogene Drogenhund wurde fündig.

Das Migrantenwohnheim wird von der Easyapartment Haus Goethe Betriebsgesellschaft mbH, Handeslregister HRB München 186147, betrieben. Als Geschäftsführerin agiert Nadine Stich, früher auch zusammen mit Ihrem damaligen Freund Daniel Haban, der inzwischen in verschiedenen anderen Unternehmen u.a. in der Glückspielbranche tätig ist. Der Eigentümer des Hauses ist die Brodt & Zaidmann Verwaltungs-GmbH in der Lindwurmstraße 117, zu dem weitere Untergesellschaften wie die Habitus GmbH (HRB München 161132), Mimosa GmbH (HRB München 187917) oder Domestikus GmbH (HRB München 138397) im „Immobilien-Steuerparadies“ Grünwald bei München gehören. Auch in weiteren Häusern von Brodt & Zaidman in der Lindwurm- und Adlzreiterstraße in unmittelbarer Umgebung des Unternehmenssitzes wird offensichtlich das fragwürdige Geschäftsmodell „prekäres Wohnen“ betrieben. Inhaber Jakob Brodt blockt, genauso wie seine Pächterin Nadine Stich, seit Jahren Anwohnerbeschwerden ab, geht bei Presseanfragen auf Tauchstation und versuchte Anwohner, Journalisten und Lokalpolitker, die in der Sache tätig wurden, mit Hausverboten und Rechtsanwaltsdrohungen einzuschüchtern.

Immobilienhändler Jakob Brodt ist Mitglied des Kuratoriums des Jüdischen Zentrums am Münchner Jakobsplatz, dessen Schirmherr der Münchner Ex-OB Christian Ude ist. Brodt war einer der Großspender beim Bau des von Ex-OB Ude vor rund 10 Jahren eingeweiten Jüdischen Zentrums am Jakobsplatz und sitzt – wie ebenfalls Christian Ude – im Kuratorium des Freundeskreis des Lehrstuhls der LMU München für Jüdische Geschichte und Kultur e.V. Ude wie seine Frau Edith von Welser-Ude zählen zum Bekanntenkreis von Jakob Brodt.

Pikant ist, dass das Thema „Armutshäuser“ bzw. „prekäres Wohnen“ zum Ende der Amtszeit von Ex-OB Ude ein großes Pressethema wurde und Ude es auch zum politischen Ziel erklärte, dagegen vorzugehen. Passiert ist damals jedoch nichts, auch Anfragen von Anwohnern an das damalige Büro des Ex-OBs blieben unbeantwortet. Damals war auch noch nicht öffentlich bekannt, dass Christian Ude einem großen Player im Geschäft mit Armutsmigranten persönlich kennt und mit ihm zusammenarbeitet. Eine Anfrage an Ude zu einem Gespräch vor einigen Wochen blieb unbeantwortet.

Das Geschäft mit den Migranten in der Landwehrstraße 40 scheint lukreativ zu sein. Schon vor rund 10 Jahren prüfte der Mieterverein München die Verträge bei „Easyapartment“ und berichtete gegenüber der Süddeutschen Zeitung von einer „Grauzone“. Inzwischen berichten Bewohner des „Easyapartments“ von Mieten um die 1200 Euro pro Monat für kleinere Apartments von etwa 16 Quadratmeter Größe, was einem Quadratmeterpreis von rund 75 Euro entsprechen würde – selbst im teuren München beinahe unvorstellbar. Entsprechend hoch scheinen die Profite der Pächterin Stich und des Eigentümers Brodt zu sein. 2019 machte „Easyapartment“ laut Handelsregisterauszug etwa einen Gewinn von 117.990 Euro (Jahresüberschuss nach HGB) und gönnte sich gleich zwei Geschäftsführer. Ausbaden müssen es die Nachbarn, die nachts nicht mehr schlafen und tagsüber nicht mehr arbeiten können sowie die Beamten der PI 14, die regelmäßig in die Landwehrstraße 40 anrücken müssen.

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