Das ist die erste Oper, wo ich die gesungenen Texte verstanden habe, zumindest habe ich Daland, den Kapitän gut verstanden. Leider gab es keine Pause, man musste 2,5 Stunden still sitzen. Die Musik war toll, laut, temperamentvoll und stimmungsvoll. Das Bühnenbild war abwechslungsreich und die Kostüme teilweise aufwändig.
Die Geschichte ist relativ einfach. Das Schiff des fliegenden Holländers ist verhext oder verflucht, unsterblich zu bleiben. Alle 7 Jahre kommt es an Land, sonst ist es den Meeren ausgesetzt. Nur die Liebe einer Frau könnte ihn erlösen. Da bietet sich Senta an, die von ihrem Vater und ihrem Liebhaber Eric fort will.
Bühnenbild
Im ersten Akt landen 2 Schiffe im Hafen. Die Schiffe selbst werden nicht gezeigt, nur 2 Gangways. Eine moderne Gangway mit Handläufen aus Edelstahl und eine antike mit Handläufen aus zerfledderten Seilen. Es gibt 2 Crews, die des Holländers in historischen Gewändern mit großen Hüten und Federn an den Hüten und die moderne Crew in Jeans mit Mützen. Im Hintergrund deuten Lichteffekte Wolken und heftigen Seegang an.
Im zweiten Akt verlegt sich die Handlung in ein Fitnessstudio, wo die Bräute der Seefahrer auf Fahrrädern strampeln. Gelegentlich steigt eine auf eine Waage um sich zu wiegen. Zu den Mädels kommt Eric, Sentas aktueller Verehrer. Eric erscheint im weißen Bademantel – hat er etwas angestellt? Kommt gleich eine Polizeirazzia? und versucht Senta zu umgarnen. Die mag aber nicht. Die träumt von ihrem Helden, den sie auf einem Bild anbetet.
Im dritten Akt wird die Ankunft des Schiffes gefeiert. Beide Mannschaften sind anwesend, auch die Bräute und es wird getanzt. Nur die Crew des Holländers sitzt teilnahmslos da, sie essen und trinken nichts, denn sie sind ja tot. Das ist der feiernden Gesellschaft jedoch nicht bewusst. Interessant bei diesen Szenen ist die Beleuchtung. Die lebenden werden gelblich beleuchtet, die toten mit einem kaltweißen Licht. Eric versucht erneut Senta zu erobern, die mag aber immer noch nicht. Sie gibt sich Da land hin, und somit ist er nach Jahrhunderten von seinem Fluch befreit und erlöst.