Oper: Pagliacci – Ruggero Leoncavallo

Pagliacci, auf Deutsch Der Bajazzo bedeutet „Clown“. Pagliacci ist ebenfalls eine sehr kurze Tragödie, die sich mit den Themen Eifersucht, Verrat und der Zerstörung von Beziehungen beschäftigt und wird deswegen oft mit anderen Opern zusammen aufgeführt, in diesem Fall nach Cavalleria Rusticana.

Handlung

Pagliacci erzählt die Geschichte einer Theatergruppe, die von Ort zu Ort zieht. Der Chef der Truppe, Canio, ist mit Nedda verheiratet, sie hat aber eine heimliche Affäre mit dem Bauern SilvioTonio, ein weiteres Mitglied der Truppe, ist ebenfalls in Nedda verliebt, doch sie weist ihn zurück. Aus Rache für diese Abweisung verrät er Canio das Geheimnis der Affäre. In einem Anfall von Eifersucht und Wut tötet Canio sowohl Nedda als auch Silvio. Ein tragisches Ende, dass Liebe, Leidenschaft und Verrat auf der Bühne darstellt.

Bühnenbild: 

Das Bühnenbild, gestaltet im Design der 1970er Jahre, ist lebendig, schrill und bunt, passend zum Zirkuscharakter einer Theatertruppe. Auf der Bühne steht ein riesiger Chor, darunter auch ein Kinderchor mit etwa 40 Kindern, die jedoch nur in der ersten Szene zu sehen sind. Da stellt sich dem Zuschauer sofort die Frage: Warum wird Pagliacci nicht als erstes, also vor Cavalleria rusticana, gespielt? So könnten die Kinder nach ihrem Auftritt frühzeitig nach Hause kommen.

Auf der Bühne werden diverse Eisenbahnwaggons hin- und hergeschoben, teilweise gedreht, um jeweils verschiedene Orte darzustellen und ein Schausteller Dasein verdeutlichen sollen. Mal eine Bar, mal eine Küche, mal Silvios Restaurant. Es wird auch ein bunter VW Käfer auf die Bühne geschoben, auf dem Nadda mit ihrem Geliebten positioniert werden. Der Tötungsakt, eine Messerstecherei, wird nur kurz angedeutet, es gibt kein Blut zu sehen, auch das Messer ist nur angedeutet. In einer Zeit, in der Messerangriffe leider immer häufiger werden, ist es löblich, dass eine Staatsoper keine Werbung für Gewaltakte macht. Bei der Sterbeszene reißt sich die blonde Darstellerin Sängerin ihre Perücke und ihr Kleid herunter und trägt nur noch ein einfaches Unterkleid und schwarze kurze Haare. So erscheint sie auch bei der Verbeugung. Das ist wieder eine Aktion, die ich als Zuschauer nicht verstehen kann. Plötzlich sieht die Hauptdarstellerin anders aus. Wer da eine Minute nicht aufpasst, wundert sich, wer ist nun das?

Der Trailer zu Pagliacci war ebenfalls verwirrend, da er zwei Opernaufführungen miteinander vermischt. Es ist eine Kombination aus Cavalleria Rusticana und Pagliacci, was die ganze Situation noch unklarer macht.

Trailer zu CAVALLERIA RUSTICANA / PAGLIACCI (ca. 1,5 min):