Pique Dame – Pjotr I. Tschaikowski

Diese Oper wird in russischer Sprache aufgeführt – für viele Münchner also nur mit Übertiteln verständlich. Wie so oft bei modernen Inszenierungen kommen auch diesmal wieder Stroboskope zum Einsatz. Die Musik selbst ist – ganz im Sinne des tragischen Stoffs – schwermütig und dramatisch. Trotz der düsteren Musik stachen die prachtvollen Kostüme hervor. Lisa, die Hauptdarstellerin, trug während der Aufführung mindestens sechs glitzernde Kleider, die einen auffälligen Kontrast zur tragischen Handlung bildeten. Auch der Chor glänzte in eleganten, funkelnden Kleidern – fast ironisch inmitten der Tragödie. 

Schon während der Ouvertüre wird Lisa riesengroß in schwarzweiß auf den schwarzen Vorhang projiziert, während sie die Spielkarte „Pique Dame“ verbrennt – ein starker visueller Einstieg, der gleich die düstere Grundstimmung setzt. 

Trailer zur Inszenierung: https://www.staatsoper.de/stuecke/pique-dame

Das Stück selbst kommt nicht ohne Waffen aus. Im ersten Akt erscheint ein Kinderchor in Matrosenanzügen und macht marschierende Bewegungen und Waffenübungen, allerdings ohne Waffen, erkennbar durch die Übertitel. Herrmann, der Protagonist zückt einen Revolver, den er minutenlang gegen das Publikum richtet! Eine ziemlich unangenehme Szene. 

Bühnenbild und Handlung

Das Bühnenbild ist durchgehend schwarz gehalten, ganz der aktuellen Zeit angepasst, bei dem Russland als düsterer Bösewicht dargestellt wird. Bei jedem Szenenwechsel erscheinen Projektionen, meist von Lisa, auf dem schwarzen Vorhang. 

Beim ersten Akt stehen Spieltische im Mittelpunkt, um das Thema Glücksspiel dreht sich diese Oper. Die Gräfin hat in jungen Jahren ihr gesamtes Geld verspielt und der Liebhaber Graf Saint-Germain verriet ihr angeblich drei Karten, mit denen sie alles zurückgewinnen konnte – diese Geschichte brachte ihr den Spitznamen „Pique Dame“ ein. 

Der Offizier Herrmann verliebt sich in Lisa, die Enkelin der Pique Dame, die weiß aber nichts davon. Sie ist die Braut von Fürst Jelezki.

Im 2. Akt stehen 4 Autos auf der Bühne mit gelben Scheinwerfern. Lisa und ihre Freundinnen tanzen um und auf den Autos herum. Drei Autos verschwinden und Lisa krabbelt auf die Motorhaube des verbleibenden Autos und schreitet rückwärts von der Moterhaube über die Windschutzscheibe auf das Dach. Dabei trägt sie flache Ballerinas. Mit Pumps, die sie den Rest der Aufführung trägt, hätte sie das nicht geschafft! 

Im 3. Akt erklärt Herrmann Lisa seine Liebe, wovon sie gar nichts weiß, sich aber in ihn verliebt. Sie gibt ihm einen Schlüssel, der an der Gräfin vorbei zu ihrem Zimmer führt. Da Herrmann mittellos ist, meint er, wenn er von der Gräfin die drei Karten genannt bekommt, dass er Geld gewinnt und für Lisa eine passende Partie wäre. Dummerweise bringt er die Gräfin um – das ist selten blöde, denn damit bekommt er auch keine Info welches die Glückskarten sind. Doch der Geist der Gräfin erscheint Hermann und nennt ihm die drei Karten. 

Nun, es gefällt Lisa nicht besonders, dass ihr Liebhaber ein Mörder ist – ist ja wirklich nicht so toll. Sie stürzt sich in den Tot. Hermann geht ins Casino und spielt mit den drei Karten, das klappt aber nicht ganz, woraufhin sich Hermann, mit lautem Knall erschießt.