War das dramatisch! Eine wunderschöne Aufführung und tolle Musik – Prokofjew halt.
Bühnenbild
Das Bühnenbild war bunt und einfallsreich, der Turm im Hintergrund erinnert eher an Siena als an Verona. Die Szenerie wechselte oft, mal die Stadt, mal ein Wald, später dann das Schlafzimmer und zum Schluss das Totenbett. Und natürlich gab es den Balkon, auf dem Julia rauf- und runterklettern musste.
Die reichen Frauen trugen aufwändige bodenlange Roben mit Schleppen und kunstvollen Hauben. Die Bauern und Zigeunerinnen dagegen kürzere Kleider und buntere Farben. Die Farben waren, wie man sich das Mittelalter vorstellt: rot, ocker, umbra, braun – fein aufeinander abgestimmt. Die verschiedenen Familien waren gut auseinanderzuhalten. Die Männer trugen Strumpfhosen mit unterschiedlichen Streifen, je nach Familie. Es wurde kräftig gefochten, aber sonst gab es keine Waffen. Einer der Tänzer sieht aus wie Leonardo DiCaprio, nur jünger, zumindest so, wie er zurechtgemacht war.
Handlung
Die Handlung ist bekannt und wurde nicht verändert. Sehr dramatisch war der 3. Akt: Julia tanzt eine gefühlte Viertelstunde um den Gifttrank herum, bis sie ihn letztendlich schluckt. Es folgten dramatische Szenen mit Romeo ein Fechtkampf und Romeos malerisches Sterben, nachdem er sich ein Messer in den Bauch rammt. Julia erwacht, sieht den Toten Romeo und rammt sich ebenfalls ein Messer in den Bauch. Vorhang.
Dann öffnet sich der Vorhang noch einmal: Julia und Romeo stehen ganz dramatisch, minutenlang, ganz ernst und wie eingefroren auf der Bühne.
Tosender Applaus. Erst nach Minuten kamen die Verbeugungen.
Allein dieser Abspann: sehenswert.
Trailer (ca. 1 min): https://www.youtube.com/watch?v=-4y9JbReh0A