Oper: Die Nase – Dmitri Schostakowitsch

Ein anstrengender Abend! Die Musik war atonal, dissonant und laut. Einmal waren 4 oder sogar 6 Trommler auf der Bühne und haben kräftig Krach gemacht.

Ein anstrengender Abend! Die Musik war atonal, dissonant und laut. Einmal waren 4 oder sogar 6 Trommler auf der Bühne und haben kräftig Krach gemacht – wie bei Demos – Paukensoli sozusagen. Der Gesang war natürlich unverständlich, da russisch. Die Handlung habe ich nicht verstanden, obwohl ich sie vorher nachgelesen habe. In der 2. Halbzeit waren die Plätze in der Reihe hinter mir leer. 

Positiv an der Inszenierung: es gab nur eine einzige Pistole und die wurde NICHT gegen das Publikum gerichtet! Allerdings waren zig Polizisten auf der Bühne mit Schlagstöcken und ein Demonstrant wurde von den Polizisten verprügelt. Nun, an solche Bilder haben wir uns mittlerweile bereits gewöhnt. Und in einer Szene wurden Körperfragmente (ein Bein, 3 Füße) ausgegraben und herum geschmissen. Keine Ahnung, was das sein sollte. 

Zum Bühnenbild:

wieder monoton grau in den Farbnuancen weiß – hellgrau – mittelgrau – Anthrazit und schwarz, sollte es wohl eine russische Schneelandschaft darstellen. Die Schneehaufen glichen runden weiße Matratzen und Styropor Gebilde. An der Wand hingen Eiszapfen. Zeitweise wurden Absperrzäune herum getragen, von einer Ecke in die andere. Ansonsten war das Bühnenbild interessant. Es gab immer wieder Projektionen, z. B. Von Demos oder Aufständen und der Polizei und Projektionen von Schneefall. Meine Tochter hat auch schon öfters Theater Projektionen gemacht, ich glaube, das war für sie immer spannend. Die Bühne war sehr bewegt, immer wieder wurden von der Seite und der Decke zum Ortswechsel Wände rein geschoben.

Die Sänger:

waren wieder bullig fett, riesen Bäuche, riesen Pobacken und die Hauptdarstellerin musste sogar mit Reiterhosenfettpolstern rum rennen. Einer der Sänger zog sich mehrfach aus, so dass man den ‚Fettpolsterbody‘ sehen konnte. Warum rege ich mich eigentlich über meinen Bauch so auf? Das scheint heute Mode zu sein – ob es einem gefällt, ist eine andere Frage.

Die Handlung fand ich dünne. Einer wacht auf und seine Nase ist weg, platt wie ein Pfannkuchen. Dann jammert er eine Stunde lang rum, will sich umbringen und beschuldigt eine Frau der Hexerei, weil er ihre Tochter heiraten soll und nicht will. Um das ganze zu unterstreichen tragen alle Sänger Masken, die überall Nasen haben, an der Stirn und an den Wangen. Sollte wohl genial sein. Am Ende ist seine Nase wieder da und er ist glücklich. 

Als Schluss Szene kam noch ein kleine Mädchen in blauem Kleid mit einem roten Luftballon auf die Bühne → Outfit à la Balloon Girl von Banksy – nur ohne Herzballon. Was diese Szene sollte? Keine Ahnung. Ich frage mich nur: soll es toll sein ein kleines Kind nach 22:00 Uhr noch auf die Bühne zu jagen? Bei der Abschluss Verbeugung war das Mädel auch noch dabei …deutlich nach 22:00 Uhr!

Den Applaus empfand ich verhalten. 

Trailer (ca. 1 min)