Bei dieser Oper bewegen wir uns in der Barockzeit und begegnen vielen exotischen Instrumenten. Neben normalen Instrumenten konnte ich ein Cembalo oder Spinett erkennen (obwohl ich den genauen Unterschied nicht benennen kann), mehrere Theorben und ein celloähnliches Instrument, das ich nicht zuordnen konnte.
Handlung
Die Oper versetzt uns in die antike Götterwelt. Die Nymphe Calisto gehört zum Gefolge der Jagdgöttin Diana. Zeus verliebt sich in Calisto. Da Diana Männer verbietet, weiß Calisto gar nicht, was ein Mann ist. Zeus erscheint ihr daher als Diana und verführt – oder vergewaltigt – sie. Calisto wird schwanger und von Diana aus dem Kreis der Nymphen ausgeschlossen. Sie bekommt einen Sohn.
Juno, die Ehefrau von Zeus, ist eifersüchtig und verwandelt Calisto in eine Bärin. Der Sohn wächst heran, wird ein Jäger und bringt beinahe seine Mutter um. Schließlich, aus schlechtem Gewissen, verwandelt Zeus Calisto in das Sternenbild des „Großen Bären“ und den Sohn in das des „Kleinen Bären“, so dass wir die beiden noch heute am Nachthimmel bewundern können.
Bühnenbild
Zeus, tritt in der ersten Szene im militanten Ledermantel mit Schirmmütze und Gewehr auf und richtet das Gewehr gegen das Publikum. Was soll das? In der Antike gab es noch keine Gewehre! Das ist für mich ein absolutes No-Go. Warum tut die Bayerische Staatsoper das? Bekommt die Oper vielleicht Geld dafür, dass die Inszenierung auf diese Weise gestaltet wird? Wird hier gesellschaftliche Veränderung durch Kultur angestrebt?
Dianas Nymphen erscheinen lasziv als tänzerische anmutige Figuren in High Heels und Leopardenoutfits auf, mit Pfeil und Bogen. Sie bewegen sich jedoch nicht aggressiv und richten Pfeil und Bogen nicht gegen das Publikum. Ich bin immer dankbar, wenn keine Waffen gegen das Publikum gerichtet werden! Spannend fand ich wie Diana sich mit lauter Schönheiten, die leider lesbisch sein müssen, umgibt – aber beschützen tut sie ihre Gefährtinnen nicht. Eine geschändete Nymphe wird aus ihrem Kreis ausgeschlossen. Ob die Unsterblichkeit am Sternenhimmel eine echte Entschädigung für die Herabwürdigung sein kann, bleibt fraglich.
Schöne Oper, schöne Inszenierung nur warum braucht es Waffen gegen das Publikum?